Blumen mit negativer Bedeutung: Welche du lieber nicht verschicken solltest (und warum)

Gelbe Nelken wirken sonnig und freundlich, doch in der Blumensprache der Viktorianer bedeuten sie: „Du hast mich enttäuscht.“ Nicht gerade die beste Wahl für einen Entschuldigungsstrauß.

Die verschlüsselten Botschaften der Blumen hatten einst ihren Sinn, vor allem zu Zeiten, als man Gefühle nicht offen aussprechen durfte. Auch wenn wir heute alles sagen könnten, behalten viele Blumen ihre symbolische Bedeutung.

Welche Blume möglicherweise mehr (oder etwas ganz anderes) sagt, als du eigentlich beabsichtigst, erfährst du hier.


Gelbe Nelken stehen für Ablehnung

In der viktorianischen Blumensprache bedeuteten gelbe Nelken: „Du hast mich enttäuscht“. Kein Wunder also, dass sie keine besonders gute Wahl für einen Entschuldigungsstrauß sind. Auch heute noch werden sie in Ländern wie Spanien und Frankreich mit Zurückweisung assoziiert, während sie in Lateinamerika sogar mit dem Tod in Verbindung gebracht werden.

In gemischten Sträußen verlieren einzelne Blumen ihre isolierte Bedeutung. Doch ein reiner Nelkenstrauß in Gelb kann bei Menschen mit Kenntnis der Blumensymbolik schnell falsch verstanden werden.

Rote Nelken sagen dagegen deutlich: „Mein Herz sehnt sich nach dir“. Für eine versöhnliche Geste sind weiße Rosen oder rosa Tulpen eine sicherere Wahl. Sie vermitteln Mitgefühl, Liebe und Aufrichtigkeit, ganz ohne missverständliche Botschaften.

Schwarze Rosen sind alles andere als subtil

In der Natur gibt es keine schwarzen Rosen. Floristen färben weiße Rosen künstlich ein oder greifen auf sehr dunkelrote Züchtungen zurück. Schon allein deshalb wirkt die Geste künstlich und ihre Symbolik ist eindeutig: Abschied, Trauer, Tod.

Wer leidenschaftliche Gefühle ausdrücken möchte, greift besser zu tiefroten Rosen. Sie vermitteln Intensität, ohne nach Beerdigung auszusehen. Und für Trauerfloristik gilt: lieber Weiß- und Pastelltöne als alles, was zu sehr an Schwarz erinnert.

Cyclamen stehen für Abschied

Cyclamen neigen ihre Blüten wie ein stiller Abschiedsgruß als würden sie sich schon vom Fest verabschieden. In mediterranen Volksüberlieferungen gilt das Alpenveilchen deshalb als Symbol der Resignation: eine Blume des Abschieds, die blüht, wenn alles andere in den Winterschlaf fällt. Und kaum ist der Sommer da, verschwindet die ganze Pflanze spurlos. Sie zieht sich komplett zurück.

Die alten Griechen hatten also nicht ganz unrecht: Wer will schon eine Zimmerpflanze, die jedes Jahr ihren eigenen Abgang inszeniert? Wunderschön im Februar, verschwunden im Juni. Cyclamen sind quasi der botanische Winterflirt.

Orchideen bleiben. Die gängigen Phalaenopsis aus dem Supermarkt blühen monatelang ganz ohne dramatische Allüren. Auch Amaryllen sorgen für Wow-Momente, allerdings mit einer Botschaft der Entschlossenheit statt des Rückzugs. Beide bringen Farbe in die kalte Jahreszeit, ohne gleich ihr eigenes Ende zu planen.

Moderne Blumensprache

Die viktorianische Blumensprache entstand aus der Not heraus. Wenn man bei einem formellen Dinner nicht frei sprechen konnte, übernahm ein strategisch platziertes Sträußchen die Kommunikation.

Heute jagen Floristen der Schönheit hinterher, nicht der Symbolik. Sie kombinieren orangefarbene Lilien mit weißen Rosen, weil der Kontrast einfach toll aussieht. Dabei ist egal, dass man damit theoretisch sowohl Hass als auch reine Absichten vermittelt. Die meisten modernen Sträuße würden eine viktorianische Dame in Ohnmacht fallen lassen.

Praktische Blumenauswahl

Frage lieber deine Floristin oder deinen Floristen nach kulturellen Besonderheiten des Empfängers, statt dir viktorianische Bedeutungen zu merken. Regionale Vorlieben sind heute beim Blumenschenken wichtiger als alte Symbolik.

Denke zuerst an den Anlass: bei der Auswahl bedürfen Trauerblumen einer andereb Herangehensweise als Geburtstagssträuße. Ganz unabhängig davon, was die Viktorianer darüber gedacht hätten. Und oft entscheidet sowieso die saisonale Verfügbarkeit mehr über die Blumenwahl als jede Symbolik.

Zusammenfassung

Einige Blumen tragen seit Jahrhunderten eine eher negative Symbolik mit sich. Gelbe Nelken stehen für Enttäuschung, orangefarbene Lilien für Hass und Petunien für Ärger. Die viktorianische Blumensprache entstand in einer Zeit, in der Gefühle oft nicht offen ausgesprochen werden konnten.

Manche dieser Bedeutungen wirken bis heute nach: Chrysanthemen gelten in Frankreich als klassische Trauerblumen, in Mexiko weisen Ringelblumen den Verstorbenen den Weg zurück, und schwarze Rosen deuten fast überall auf ein Ende hin.

Deshalb gilt: Kenne den Anlass und die Person, die die Blumen erhält. Für die meisten Anlässe sind bunte gemischte Sträuße fast immer eine sichere Wahl.

Hast du schon mal Blumen mit einer unerwarteten Bedeutung bekommen?